Was bedeutet ADAS?

07.12.2020 09:33 Von Lukas

Jacob Viertel

ADAS ist kurz für Advanced Driver Assistance Systems und zielt darauf ab, das Fahren sicherer zu gestalten.

Warum begegne ich diesem Begriff häufiger?

Die Notwendigkeit, mehr ADAS relevante Steuergeräte in das Auto zu integrieren, lässt sich anhand der fünf Stufen des autonomen Fahrens sehr gut erklären.
  • Stufe 1: Assistiertes Fahren
    • Längs- oder Querbewegung wird vom Auto übernommen
  • Stufe 2: Teilautonomes Fahren
    • Längs- und Querbewegung wird vom Auto übernommen, aber der Fahrer muss auf den Verkehr achten und im Notfall eingreifen 
  • Stufe 3: Hochautomatisiertes Fahren
    • Für einen bestimmten Use Case und unter bestimmten Randbedingungen kann das Auto Längs- und Querbewegung und die Überwachung des Verkehrs übernehmen
  • Stufe 4: Vollautomatisiertes Fahren
    • Für einen bestimmten Use Case kann das Auto Längs- und Querbewegung und die Überwachung des Verkehrs übernehmen
  • Stufe 5: Fahrerloses Fahren
    • Kein Fahrer mehr notwendig

Das Ziel in der Automobilbranche ist, dem Kunden eine möglichst hohe Stufe der Autonomie anzubieten, um das Fahren sicherer und komfortabler zu machen. Je höher die Stufe der Autonomie, desto mehr Sensoren und Steuergeräte sind notwendig, um die Umgebungsdaten zu sammeln und auszuwerten.

Die höchste zugelassene Stufe der Autonomie ist zurzeit Stufe 4. Hierbei handelt es sich um das Autonomous Valet Parking von Human Horizons. Bei dieser Funktion verbindet sich das Auto mit dem Netz des Parkhauses, welches mit Lasersensoren und Radars ausgestattet ist. Die Daten werden mit 5G zwischen Auto und Parkhausnetz ausgetauscht und somit navigiert sich das Auto sicher auf einen freien Parkplatz, ohne dass es einen Fahrer bedarf.

Zwei ausschlaggebende Punkte dafür, dass es noch länger dauern wird bis mehr Funktionen mit der Automatisierungsstufe 3 oder höher auf dem Markt kommen, sind zum einen der nichtvorhandene rechtliche Rahmen und zum anderen die ungenügende Zuverlässigkeit der Systeme.

Sensoren zum Sammeln von Umgebungsdaten sind unter anderem:

  • Ultraschall (Einparkhilfe)
  • Radar (Abstandsmessung)
  • Lidar (Abstandsmessung)
  • GPS (Navigationssystem)
  • Time-of-Flight (Gestensteuerung)
  • Stereokameras (Fahrstreckenebenheit)
  • 1-Kamera-System (Klassifikation auf Basis der Farbe)
  • Wärmebildkameras (Personendetektion)

Für die Sammlung der Umgebungsdaten gibt es zwei Ansätze - eine vollständige Rundumsicht und Active Vision System. Bei der vollständigen Rundumsicht werden stets alle Umgebungsdaten gesammelt und ausgewertet. Mit Active Vision Systemen wird der menschliche Fahrer nachgeahmt. Hierbei wird das Halsdrehen des Fahrers imitiert, um ausschließlich Daten vom derzeitigen Interessengebiet zu sammeln.

In Zukunft werden mehr ADAS-Steuergeräte im Auto verbaut und somit mehr Daten durch das Auto transportiert. Diese Datenmengen können mittels Automotive Ethernet in Echtzeit transportiert werden.

Lukas